Der Einstieg in den Arbeitsalltag im neuen Jahr hat letzte Woche etwas anders begonnen, als geplant. Nach einem Spaziergang durch das ungewöhnlich winterlich-kalte Tirana, traf ich vor meinem BĂŒro-GebĂ€ude auf eine kleine Gruppe Angestellter aus dem Haus. Der Grund fĂŒr die Ansammlung wurde schnell klar: ein Stromausfall.

personen auf der Straße

Mitarbeiter warten vor dem stromlosen BĂŒrogebĂ€ude.

Eigentlich nichts besonderes, das passiert ab und an in Tirana. Dass allerdings das gesamte GebĂ€ude im Dunkeln bleibt, war neu. Und das damit auch kein Aufzug in den 12.Stock fĂ€hrt, wurde mir erst vor der regungslos im Dunkeln verharrenden Kabine bewußt. Also ein wenig FrĂŒhsport; mit Taschenlampe, denn es gibt keine Fenster im Treppenhaus. Wie praktisch, dass man/frau heuzutage dank seines Handys immer eine Lichtquelle einstecken hat.

Außer Puste im CoWorking angekommen stellte sich dann schnell heraus, dass es sich bei dem Stromausfall nicht nur um einen kurzen Blackout handelte. Eine der Managerinnen im Haus war schon dabei, alle anwesenden Mitarbeiter wieder nach Hause zu schicken; Ende der Dunkelheit ungewiss.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es also vom Dachgeschoss wieder zurĂŒck auf Straßenniveau – durch ein Treppenhaus, auschließlich beleuchtet vom schalen Licht mehrere Handy-Taschenlampen.

Silhouette des Treppenhause

Das Treppenhaus im Licht mehrerer, schaler Handy-Lampen

Wann der Strom letztendlich wieder anging weiß ich nicht. Aber das Problem scheint die WinterkĂ€lte zu sein. Viele HĂ€user sind schlecht isoliert und werden nur mit strombetriebenen Radiatoren oder Klimaanlagen beheizt. Der aktuelle Winter ist laut hörensagen einer der kĂ€ltesten seit 30 Jahren in Tirana, was zur Folge hat, dass die Menschen mehr als sonst auf ihre HeizgerĂ€te setzen, um sich warm zu halten. Und wenn (zu) viele strombetriebene GerĂ€te gleichzeitig ans Netz gehen, fĂŒhrt das natĂŒrlich leichter zu AusfĂ€llen, aufgrund von Überlastung der (teils) mangelhaften Infrastruktur.

FĂŒr mich bedeutet das: Arbeiten von zuhause, wo die StromausfĂ€lle zwar auch auftreten, aber höchstens ein paar Sekunden dauern. Unser Haus ist zum einen durch zwei Stromkreise abgesichert, zum anderen haben wir ÜberbrĂŒckungs-Steckdosen an allen wichtigen GerĂ€ten (Computer, Fernseher, Router đŸ€“). Und fĂŒr ganz harte FĂ€lle gĂ€be es sogar noch ein altes Notstromaggregat. Aber das haben wir zum GlĂŒck noch nie gebraucht.