Knapp zwei Wochen ist es her, dass Tirana den kältesten Winter seit ca. 30 Jahren erlebte – und nun, Mitte Januar, überkommt die Stadt ein erster Frühlingshauch. Bei strahlendem Sonnenschein erreicht das Thermometer knapp 14 Grad, was sich auf dem Balkon, die Sonne direkt im Gesicht, wie ein deutscher Hochsommer anfühlt. Frühstücken, im T-Shirt, im Freien? Hier aktuell kein Problem.

Der weißbedeckte Dejti schimmert in der Nachmittagssonne über dem Stadtpark

Sagt man nicht den Deutschen immer nach, sie würden bei jedem kleinesten Sonnenstündchen alle nach draußen rennen? Anscheinend stehen die Albaner uns da in nichts nach. Gefühlt atmete die gesamte Stadt kollektiv die Frühlingsluft ein und genoss am Sonntag die natürliche wärme. Auf den Straßen schien es, als hätten alle Tiraner heute nur ein Ziel: Den Park rund um den künstlichen See im Zentrum. Die Straßen dorthin waren übervoll mit Autos (bis dorthin also wenig Frühlingsluft – oh die Ironie) und die Promenade am Eingang schien vor Leuten zu platzen (siehe Titelbild).

Café-Kultur im Tiraner Stadtpark

Die Cafés im Park waren voller sonnenhungriger Gäste, überall erfreuten sich Mensch und Tier der wärmenden Strahlen, während hoch über der Stadt der Dejti, der Tiraner Hausberg, noch immer mit weißer Spitze aufwartete (und im Norden und Südosten des Landes nach wie vor Ortschaften aufgrund von Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten sind). Ob wir damit den Winter in Tirana bereits überstanden haben ist allerdings nicht sicher. Für die nächsten Tage sind bereits Wolken und Regen angekündigt, die Temperaturen sollen aber erstmal im zweistelligen Bereich bleiben.

Auch die Straßenstreuner genießen die warmen Sonnenstrahlen