Der Wintereinrbruch in Tirana war kurz, aber hart. Der Schneefall, den wir vor gut zwei Wochen hier erlebt haben und die darum herum erlebte Kältewelle, waren für Tirana außergewöhnlich. Angeblich liegt der letzte Winter mit Schnee in der Stadt ca. drei Jahrzehnte zurück.

Wasserleitungen an den Außenwände der Häuser platzen zu hauf.

Während wir das Erlebnis einerseits genossen haben, weil es schön anzusehen war und auch eben ungewöhnlich, haben wir andererseits auch ein wenig von der Problamtik und Dramatik gespürt, die dieses seltene Schauspiel mit sich brachte. Nach einer Woche Minusgraden wurde auch unsere Wohnung spürbar kälter (trotz Zentralheizung) – ein Zeichen für die mangelnde Isolation der Gebäude. Ein Problem, dass sich überall in der Stadt in weit dramatischerer Weise an den noch weniger gut gebauten Häusern zeigte.

Vielerorts verlaufen die Wasser-leitungen an den Außenwänden der Häuser entlang und verbinden die Wassertanks auf dem Dach mit den Wohnungen darunter. Viele dieser Leitungen sind schlecht bis gar nicht isoliert, was zu einigen geplatzen Rohrleitungen und ungewollten Springbrunnen und Wasserläufen führte.

Bekannte erzählten uns auch von Stromausfällen, zu Hause und teilweise in den Büros. Keine angenehme Situation, wenn man plötzlich im Dunkeln sitzt und ggf. nicht mehr heizen kann.

Klimaanlage an der Hauswand, von Eis bedeckt.

Problematisch: Kein Wasser, kein Strom – keine Heizung.

Die Situation hat sich inzwischen wieder entspannt und uns sind keine Schreckensmeldungen aus Tirana zu Ohren gekommen. Aber die Situation zeigt, wie schwach die Infrastruktur teilweise noch ist in Albanien, wenn selbst die Haupstadt solche Probleme erleidet.